Der Pfotenverband

Mit diesem und noch folgenden Beiträgen wollen wir Dir einige Themen aus der Ersten Hilfe am Hund nahe bringen. Grundsätzlich würde ich jedem Hundehalter empfehlen, einen Erste-Hilfe-Kurs am Hund zu besuchen. So einen Kurs können und wollen wir mit unseren Beiträgen nicht ersetzen. Weiterhelfen können Dir unsere Beiträge aber auf jeden Fall. Heute geht es um einen richtig angelegten Pfotenverband. Bei einem Pfotenverband können uns so einige Fehler unterlaufen.

Verschiedene Verletzungen können einen Pfotenverband notwendig machen. Manchmal reißt sich der Hund eine Kralle ein oder fast ab, was zu einer Blutung führt. Aber auch eine Bißverletzung, Rißverletzung oder Schürfwunde muss unter Umständen mit einem Pfotenverband erstversorgt werden.

Vorbereitung:

Ich empfehle Dir, als erstes alle erforderlichen Materialien in Griffnähe bereit zu legen. Dazu zählen:

  • Wundauflage
  • Verbandwatte
  • optimalerweise eine selbstklebende Haftbinde
  • Verbandschere

Optimal wäre es, wenn Du Dir eine zweite Person zum festhalten des Hundes organisierst. Aber das ist natürlich nicht immer möglich.

Zur Vorbereitung schneidest Du Dir nun 5 Streifen von der Watte ab (Breite ca 1 cm, Länge ca. 5 cm).

  Das Wickeln des Verbandes:         

1. Bei diesem Gott sei Dank unverletzten Hund stellen wir uns eine Wunde am Ballen vor. Diese Wunde decken wir als erstes mit einer Wundauflage/Kompresse ab. Dabei polstern wir mit der Wundauflage auch den Zwischenraum unter dem Ballen mit ab, damit es dort nicht wund wird.

 

2. Unsere vorgeschnittenen Wattestreifen legen wir zwischen die Zehen. Das ist ausgesprochen wichtig und wird oft vergessen. Ohne diese Wattestreifen entsteht in den Zwischenräumen Feuchtigkeit und Wärme. Nach kurzer Zeit würde der Hund dort wunde, offene Stellen bekommen. Die einzigen Schweißdrüsen die ein Hund besitzt, befinden sich übrigens an den Pfoten!

 

3. Sollte sich die Wunde nicht am Ballen befinden, muss ein Wattestreifen auch dort in den Zwischenraum gelegt werden.

 

4. Auch unter die Daumenkralle wird ein weiterer Wattestreifen gelegt.

 

5. Nun beginnst Du eine erste Lage mit der Verbandwatte von vorne über die Krallen nach hinten und zurück zu wickeln.

 

6. Die Watterolle wird nun einmal umgeknickt und wir umwickeln die Pfote seitlich.

 

7. Es müssen immer zwei Gelenke mit eingewickelt werden. Sonst rutscht Dir der Verband ganz schnell wieder ab. Wir wickeln mit der Watte also zwei Gelenke ein.

 

8. So sollte Dein Watteverband nun aussehen.

 

9. Jetzt nehmen wir die selbstklebende elastische Bandage und wickeln auch damit zuerst von vorne über die Krallen und zurück.

 

10. Du siehst auf diesem Bild wie elastisch die Bandage ist. Achte bitte darauf, immer erst eine Lage von der Rolle zu ziehen, so dass der Verband sich wieder zusammen ziehen kann und wickel dann erst um die Pfote. Sonst wird der Verband zu stramm.

 

11. Nachdem Du nun seitlich über die Pfote gewickelt hast, kannst Du das Bein nach oben hin weiter verbinden.

 

12. Mit der selbsthaftenden Bandage wickelst Du bis ca. 1 cm unter das Ende des Watteverbandes. Und fertig ist Dein Pfotenverband.

 

Den Verband solltest Du spätestens alle 2 Tage oder wenn er durchfeuchtet ist wechseln.

Ein Hundeschuh oder eine Hundesocke kann den Verband vor Verschmutzung und Feuchtigkeit schützen.

Und bedenke, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Es ist gar nicht so einfach ungeübt einen gut sitzenden Pfotenverband hinzubekommen. Ich kann Dir empfehlen, am unverletzten Hund schon mal zu üben. Dann fällt es Dir im Notfall etwas leichter.

Sollte Dein Hund verletzt sein, nutze den Pfotenverband bitte nur als erste Hilfe Maßnahme und suche dann einen Tierarzt auf. Unsere Beiträge können und sollen keinen Tierarzt ersetzen!

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