Kann ich meinen Hund vor Würmern schützen?

Gerade in den letzten Wochen wurden in Beiträgen von neuen Hundebesitzern wieder häufiger gefragt, wie oft sie ihren Hund entwurmen sollten. In diesem Beitrag wollen wir erklären, warum Du Deinen Hund nicht vor Würmern schützen, einen Wurmbefall aber behandeln kannst. Wie bei vielen Themen, gehen auch in Sachen Wurmkur die Meinungen stark auseinander. Nachdem Du Dich hier im Beitrag mit den medizinischen Fakten auseinandergesetzt hast, musst Du Dir überlegen, wie Du es bei Deinem Hund handhaben möchtest.

Bitte beachte, dass CanisQuerkopf nicht von Tierärzten geschrieben wird und kein Rat aus dem Internet einen Besuch beim Tierarzt ersetzen kann!


Wie infiziert sich der Hund mit Würmern?

Würmer gehören zu den Parasiten. Sie scheiden Wurmeier aus, die extrem widerstandsfähig monatelang in der Umwelt überleben können, bis sie von einem Wirt (eventuell Deinem Hund) oral aufgenommen werden. Die Wurmeier können im Sand, am Gestrüpp, an Stöckern, etc. sitzen. Es kann allerdings auch sein, dass die Wurmeier über einen Zwischenwirt (z.B. eine Wühlmaus oder auch Flöhe) von Deinem Hund aufgenommen werden.

Würmer sind auch auf den Menschen übertragbar.

Die aufgenommenen Wurmeier durchlaufen dann in Deinem Hund einen Zyklus vom Ei über die Larve bis zum erwachsenen Wurm. Je nach Wurmart unterscheiden sich die Zyklen etwas.

Die häufigsten Wurmarten, die den Magen und Darm des Hundes befallen sind Bandwürmer, Spulwürmer, Hakenwürmer und Peitschenwürmer. Es gibt aber auch noch Lungen- und Herzwürmer, die wie der Name schon sagt die Lunge oder das Herz befallen.

Giardien gehören nicht zu den Würmern, sie werden als Einzeller bezeichnet.


Wie erkenne ich einen Wurmbefall beim Hund?

Würmer werden über den Kot ausgeschieden, aber nicht immer sind Würmer mit dem bloßen Auge sichtbar.

Bei einem massiven Wurmbefall erkennt man oft einen aufgeblähten Bauch, der auch gerade bei Welpen Wurmbauch genannt wird. Unspezifische Symptome können Durchfall, Gewichtsverlust, Erbrechen, Schlittenfahren (auf dem Po rutschen), Appetitlosigkeit und/oder stumpfes Fell durch Mangelerscheinung sein.


Wie oft solltest Du Deinen Hund entwurmen?

Zu dieser Frage gibt es unterschiedliche Meinungen. Der Großteil der Tierärzte empfiehlt, Hunde alle 3 Monate mit einem Medikament zu entwurmen. Alternativ könntest Du aber auch regelmäßig eine Kotprobe Deines Hundes auf Würmer untersuchen lassen und nur bei wirklichem Wurmbefall zu einer Wurmkur greifen. Manche Tierhalter nutzen auch pflanzliche und/oder homöopathische Mittel. Dabei ist natürlich zu sagen, dass es nicht immer wissenschaftliche Beweise für die Wirkung gibt. Diese Entscheidung musst Du für Deinen Hund selber treffen.

Welpen sollten auf jeden Fall erstmals parallel mit ihrer Mutter in einem Alter von 2 Wochen mit einem für Welpen zugelassenen Präparat entwurmt werden, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist, und ein massiver Wurmbefall bei Welpen auch tödlich enden kann. Eine Wiederholung der Entwurmung erfolgt dann im Alter von 4 Wochen, da sich die Welpen über die Mutter immer wieder reinfizieren können.


Schützt eine Wurmkur vor Würmern?

Bei dem Glauben daran, dass eine Wurmkur vor Würmern schützt, ist der Wurm drin 😉

Laut der ESCCAP wirkt eine Wurmkur 24 – 72 Stunden. In dieser Zeit werden alle Entwicklungsstadien, die sich in Deinem Hund befinden, abgetötet.

Nach diesen 72 Stunden kann sich der Hund aber erneut mit Wurmeiern infizieren. Zum Beispiel durch seinen Wassernapf, an dem noch Wurmeier hängen. Daher solltest Du die Näpfe regelmäßig mit kochendem Wasser und mechanisch reinigen.

Du siehst, Du kannst Deinen Hund nie davor schützen, sich mit Würmern zu infizieren. Das gehört in der Tierwelt einfach dazu.

Da Würmer als Zoonosen auf den Menschen übertragbar sind, solltest Du aber überlegen, ob Dein Hund Dir und Deinen Kindern durch das Gesicht schlecken darf. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, denn auch über Polster und Stoffe, auf denen Dein Hund liegt, könntest Du Dich selbst infizieren.

Quelle: ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) Deutschland e.V., https://www.esccap.de/

Das Beitragsbild stammt von mirkosajkov auf Pixabay

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