Welchen Schutz brauchen unsere Hunde im Winter?

Der Winter naht mit großen Schritten und bringt für unsere Hunde einige Gefahren mit sich, denen wir vorbeugen können. Unterkühlung, Erfrierung, Streusalz, Schnee fressen, wunde Pfoten…, die Liste ist lang.

In den Facebookgruppen tauchen schon die ersten Fragen auf. Sehr häufig lautet eine Frage:

Braucht mein Hund im Winter einen Mantel? Er ist Rasse XY und hat eigentlich recht dichtes Fell. Sein Bruder trägt nie einen Mantel“

Darauf gibt es meiner Meinung nur eine Antwort: Dein Hund braucht einen Mantel wenn er friert.

Dabei ist es völlig egal, ob Dein Hund dichtes Fell, reichlich Unterwolle oder etwas Winterspeck auf den Rippen hat. Wenn Du merkst, das Dein Hund zittert, die Rute einklemmt, eine verkrampfte Körperhaltung hat und/oder den Rücken hochzieht, dann sind das Anzeichen dafür, dass Deinem Hund kalt ist. Und für Dich ein Zeichen, dass Dein Hund einen Mantel benötigt.

Natürlich gibt es Hunderassen, die aufgrund ihres Fells mit Kälte sehr gut umgehen können. Jeder Hund sollte aber als Individuum gesehen werden. Und es ist unsere Aufgabe, auf die Zeichen unseres Hundes zu achten.


Kann es bei meinem Hund zu Erfrierungen kommen?

Ja, der Winter bringt noch weitere Unannehmlichkeiten für unsere Hunde mit. Wenn bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch Nässe und kalter Wind hinzukommen, kann es zu Erfrierungen an bestimmten Körperteilen des Hundes kommen. Vor allem Pfoten, Nase, Ohren, Schwanzspitze und bei Rüden der Hoden sind dabei besonders gefährdet. Wenn Du merkst, dass sich diese Körperstellen eiskalt, hart, ledrig und unelastisch anfühlen, blau angelaufen oder rot verfärbt sind, solltest Du Deinen Hund in eine warme Umgebung bringen und ihn langsam aufwärmen. Sollte er größere Hautschäden haben, suche bitte umgehend einen Tierarzt auf.


Das Fell meines Hundes verklebt mit Schneeklumpen, was kann ich tun?

Bei manchen Felltypen verklebt der Schnee zu Klumpen mit dem Fell. Das ist für den Hund sehr unangenehm. Oft werden die Klumpen von Schritt zu Schritt größer und der Hund kann sich nicht mehr frei bewegen. Jeder Schritt ziept und schmerzt. Das Fell extrem zu kürzen ist keine gute Alternative, denn das Fell hat eine Schutzfunktion.

Wenn Dein Hund zu diesen Schnee -und Eisklumpen im Fell neigt, hilft nur ein gut sitzender Overall.

Das Fell an den Pfoten jedoch kannst Du möglichst kurz halten, denn die Eisklumpen dort im Fell können auch zu Erfrierungen an den Pfoten führen.


Ist Schneefressen ungesund?

Meine letzte Hündin hat es geliebt, Schneeflocken zu fangen. Diesen Spaß habe ich ihr auch gerne gelassen. Es ist nicht gefährlich, wenn der Hund mal einen Happen Schnee frisst.

Sollte Dein Hund aber anfangen Schnee in größeren Mengen zu fressen, solltest Du das unterbinden. Wenn Dein Hund zu viel Schnee frisst, kann es zu einer sogenannten „Schneegastritis“ kommen. Durch den kalten Schnee, zum Teil verunreinigt mit Schmutz, Streusalz und Split kann es zu einer Entzündung der Magenschleimhaut kommen. Typische Symptome dafür sind Magengrummeln, Speicheln, Würgen, Erbrechen, Husten, evtl. Durchfall und auch Fieber kann auftreten. Auch hier gilt das Sprichwort; die Dosis macht das Gift.


Wie schütze ich die Hundepfoten vor Streusalz?

Eigentlich ist es verboten, mit reinem Salz die Gehwege zu streuen. Daran hält sich aber nicht jeder und das können wir nicht ändern. Streusalz ist sehr unangenehm an den Hundepfoten. Diese sind durch die Kälte vielleicht eh schon gereizt und das Salz tut sein übriges. Du hast es vielleicht schon erlebt, dass Dein Hund plötzlich stehen bleibt und die Pfote hochnimmt, weil ihm das Salz Schmerzen bereitet. Wenn Du in einem Gebiet wohnst in dem viel mit Salz gestreut wird, bleibt Dir wohl nichts anderes übrig, als Deinen Hund an Schuhe zu gewöhnen. Eine weitere Möglichkeit ist, Deinem Hund vor dem Spaziergang ein Pfotenwachs aufzutragen. Dieses bildet eine Schutzschicht. Ob das bei Deinem Hund ausreicht musst Du selbst ausprobieren. Nach dem Spaziergang solltest Du die Pfoten mit lauwarmen Wasser reinigen. Damit verhinderst Du auch, dass Dein Hund durch das Ablecken das Streusalz oral aufnehmen kann.


Kann sich mein Hund erkälten?

Auch Dein Hund kann sich erkälten. Aber Du kannst vorbeugend darauf achten, dass Dein Hund nicht friert und nicht mit nassem Fell kaltem Zug ausgesetzt ist. Sollte Dein Hund sich erkältet haben, lasse ihn bitte tierärztlich untersuchen.


Auch Hunde können bei Glatteis ausrutschen.

Obwohl unsere Hunde durch ihre vier Beine eine bessere Balance haben, können natürlich auch sie bei Glatteis ausrutschen. Ich lasse meine Hunde nicht bei Glatteis rennen, da die Gefahr einer Verletzung mir zu hoch ist. Ein gewisses Risiko ist natürlich im Winter immer vorhanden, aber wir können es minimieren.


Und ein ganz wichtiges Anliegen habe ich noch für Euch:

Bitte, bitte lasst Eure Hunde nicht auf zugefrorene Seen laufen.

Es passiert jedes Jahr wieder, dass Hunde im Eis einbrechen und sich nicht selbst daraus befreien können. Für Hunde ist so eine freie Fläche verlockend zum Rennen. Daher liegt es an Dir, ihn rechtzeitig anzuleinen, damit es nicht zu so einer Katastrophe kommen kann.

Quellenangabe: Das Foto zu diesem Beitrag stammt von Pezibear auf Pixabay.

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